Die eigene Hochzeit zu verschieben war bis vor kurzem noch undenkbar. Dank der Corona Krise wird diese Maßnahme jedoch für viele Brautpaare immer mehr zur Realität.
Aber an was muss ich denn alles denken, wenn ich meine Hochzeit nun verschieben will ? Und geht das überhaupt ?
Eins vorab : Werdet auf gar keinen Fall panisch. Die Corona Krise stellt uns alle vor große Herausforderungen. Ich kann absolut verstehen, dass ihr sehr traurig darüber seid, dass ihr euren Hochzeitstag nun umplanen gar verschieben müsst. Ich bin mir jedoch auch sicher, dass man aus solch einer Krise gestärkt hinaus geht und dann auch der Hochzeitstag umso schöner wird.
Wer momentan seine Hochzeit im Monat Mai, Juni, Juli oder sogar August geplant hat, denkt ganz bestimmt darüber nach, ob diese nun stattfinden kann oder evtl. verschoben werden muss. Hätte man mich vor zwei Wochen nach meiner Meinung gefragt, hätte ich gesagt, dass man erst einmal abwarten soll. Bei der momentanen Entwicklung jedoch, würde ich zumindest bei geplanten Hochzeiten im Mai und Juni über einen Plan B nachdenken. Bei geplanten Hochzeiten im Juli und August kann man sich sicherlich noch die zukünftige Entwicklung anschauen.
Was tue ich denn zuerst, wenn ich meine Hochzeit verschieben möchte ?
1. Sucht das Gespräch mit eurer Location. Je nach Vertragsgrundlage, die ihr mit der Location habt, ist eine Verschiebung für Mai und Juni evtl. eine Frage der Kulanz der Location. Daher ist es wichtig, dass ihr schnell das Gespräch sucht, eure Bedenken äußert und euch mit der Location auf einen neuen Termin einigt.
2. Sobald ihr einen neuen Termin gefunden habt, solltet ihr mit euren Dienstleistern sprechen. Fotograf, Videograf, DJ, Musiker, Stylistin, Tortenbäcker etc…mit allen muss der neue Termin abgestimmt werden. Sollte es nun so sein, dass verschiedene Dienstleister keine Zeit haben, euren neuen Termin zu bestätigen, da sie bereits gebucht sind, fragt sie nach einem Ersatz. Meist haben gute Dienstleister ein großes Netzwerk an Kollegen, aus dem sie sich bedienen können.
3. Informiert eure Gäste über den neuen Termin. Hierzu könnt ihr sehr gut eine “Change the date” Karte verwenden.
4. Sollte nun aufgrund der Terminänderung aus einer Sommerhochzeit z.B. eine Herbst- oder Winterhochzeit werden, schaut euch die Elemente eurer Hochzeit an, die jahreszeitlich angepasst werden müssen. Das kann z.B. sein
* die freie Trauzeremonie, die im Garten geplant war, braucht nun einen eigen Raum
* die hippe Cocktailbar für Sommerdrinks wird nun zur “Aufwärmbar”
* Gastgeschenke werden evtl. jahreszeitlich angepasst
* das Blumenkonzept wird der Saison angepasst
* das Outfit für Bräutigam und Braut wird um ein paar winterliche Accessoires erweitert
5. Lasst euch die Laune nicht verderben. Gemäß dem Motto : “Alles nimmt ein gutes Ende für den, der warten kann”. Ein verschobener Hochzeitstag ist kein aufgehobener Hochzeitstag. Jetzt habt ihr einfach auch noch ein bisschen mehr Zeit für die Dinge, die vorher vielleicht auf der Strecke geblieben sind.
Zum Schluß möchte ich euch gerne noch etwas zum Thema “Anzahlungen” sagen. Mich haben in den letzten Tagen vermehrt Bräute angesprochen, die Angst haben, dass sie im Falle einer Terminverschiebung doppelte Zahlungen zu fürchten haben. Sucht hier das offene Gespräch mit all euren Dienstleistern. Ihr habt sie im Vorfeld mit Bedacht ausgewählt und ich bin mir sicher, dass ihr gemeinsam mit euren Dienstleistern eine Lösung finden könnt. Angezahlte Leistungen, die ihr momentan nicht nutzt, könnt ihr euch z.B. in Form von Gutscheinen erstatten lassen. Leistungen, die verschoben werden, haben auch weiterhin Bestand.
Wenn ihr eure Hochzeit auf das nächste Jahr verschiebt und Angst habt, dass eure Anzahlungen dann vielleicht nicht mehr existieren, überlegt gemeinsam mit dem Dienstleister, ob eine Zahlung auf ein Treuhandkonto eine Möglichkeit sein könnte, die sowohl ihr als auch der Dienstleister vertreten könnt.
Foto : Tanja Wesel