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Kirchlich heiraten Teil 2 – das müsst ihr bei einer katholischen Trauung beachten

Hochzeit planen – diese Kosten solltet ihr im Kopf behalten

Welche Voraussetzungen gibt es, wenn ihr kirchlich heiraten möchtet ?

Letzte Woche haben wir euch ja das Projekt der katholischen Kirche in Köln vorgestellt: „Meine Traukirche“. Mit „Meine Traukirche“ habt ihr nun die Möglichkeit, flexibler an die Wahl eurer Traukirche heranzugehen. Martin Bartsch, Pastoralreferent des Referats für Ehe, Familie und Glaubensvermittlung im Erzbistum Köln, hat uns berichtet, was es mit dem Projekt auf sich hat. Dabei haben wir festgestellt, dass es eigentlich noch viel mehr Wissenswertes rund um das Thema „kirchlich heiraten“ gibt und haben Martin Bartsch mit einigen mehr Fragen dazu gelöchert.

shopandmarry: „Meine Traukirche“ macht es vor: Muss ich heute eigentlich noch in meiner Heimatgemeinde heiraten?

Martin Bartsch: Der Normalfall ist die Hochzeit in einer der Kirchen der Pfarrei, in der einer von Ihnen oder beide zurzeit wohnt bzw. wohnen. Der Wohnortpfarrer ist wie ein „Hausarzt“ Ansprechpartner für alle Ihre Anliegen. Er füllt in der Regel auch das sogenannte „Ehevorbereitungsprotokoll“ mit Ihnen aus. Allerdings ist es auch möglich, in einer anderen Kirche oder Kapelle zu heiraten. Hierbei sind zwei Dinge zu beachten: Zum einen müssen Sie sich selbst um die andere Kirche/Kapelle kümmern und diese „buchen“ und zum anderen wird der Wohnortpfarrer meistens nicht zur Trauung dorthin mitfahren. Das heißt, Sie müssten sich noch um einen Traugeistlichen vor Ort kümmern – wenn die angefragte Kirche/Kapelle keinen Priester oder Diakon dafür zur Verfügung stellt. Für den Fall, dass Sie in einer anderen Kirche außerhalb ihres Wohnortes heiraten möchten, muss der Wohnortpfarrer eine Art „Überweisung“ beantragen bzw. ausstellen, was im Rahmen des Ehevorbereitungsprotokolls geschieht.
Im Herzen von Köln können wir zurzeit drei Kirchen anbieten, wo Brautpaare auch außerhalb ihrer Heimatgemeinde heiraten können und wo u.a. auch für den Traugeistlichen gesorgt ist. Ihre persönliche Hochzeitskirche können Sie auf meinetraukirche.de auswählen!

shopandmarry: Kann ich mich vom Pfarrer meines Vertrauens trauen lassen, auch wenn er normalerweise woanders traut?

Martin Bartsch: Ja, und es ist schön, wenn Sie einen Pfarrer oder Diakon kennen, der Ihnen vertraut ist oder von dem Sie sich gut vorstellen können, dass er Ihre Hochzeit mitfeiert. Sprechen Sie ihn rechtzeitig an und erkundigen Sie sich nach seiner Bereitschaft und seinen Möglichkeiten. Er wird mit Ihnen dann auch die Vorgespräche führen und kann das Ehevorbereitungsprotokoll ausfüllen. Dennoch müssen Sie bei der Kirchengemeinde melden, wo Sie derzeit wohnen, und Ihre Trauung bekannt geben. Sagen Sie dort, dass Sie bereits einen Pfarrer Ihres Vertrauens haben und fragen dort nach, was Sie noch beachten müssen und ob der Wohnortpfarrer auch ein kurzes Gespräch mit Ihnen führen möchte.
Grundsätzlich kann sowohl ein Priester als auch ein Diakon die kirchliche Hochzeitsfeier leiten. Wenn Sie allerdings eine Brautmesse mit Kommunionfeier wünschen, muss es ein Priester sein.

shopandmarry: Sie haben es eben schon einmal erwähnt, was genau versteht man unter einem Traugespräch?

Martin Bartsch: Das Traugespräch dient zunächst dazu, dass Sie und der Seelsorger sich kennenlernen. Sie können persönliche Fragen ansprechen, z.B. Glaubensfragen, Probleme mit der Kirche usw. In der Regel wird über den Traugottesdienst, sein Aufbau und die Möglichkeiten einer Gestaltung gesprochen. Da die kirchliche Heirat auch ein Rechtsakt ist, werden vom Seelsorger bestimmte Inhalte, z.B. das Eheverständnis der katholischen Kirche, angesprochen. Ebenso wird das „Ehevorbereitungsprotokoll“ ausgefüllt.
Zu diesem Protokoll gehört die Aufnahme Ihrer Personalien, die Frage nach eventuellen Ehehindernissen, die Frage nach der Freiwilligkeit der Eheschließung oder, im Anschluss an die Erläuterung des kirchlichen Eheverständnisses und die Erfordernisse eines gültigen Ehewillens, die Frage nach dem beiderseitigen Einverständnis.
Die Kirchen erwarten, dass Sie Ihre Kinder taufen lassen und religiös erziehen. In konfessionsverschiedenen Ehen soll dies im Respekt vor dem jeweils anderen Glauben der Eltern geschehen. Die Frage der Taufe eventueller Kinder ist deshalb ebenfalls ein Thema des Traugesprächs. Die Teilnahme an dem Traugespräch mit dem Ausfüllen des Ehevorbereitungsprotokolls ist verpflichtend.

shopandmarry: Gibt es eigentlich irgendwelche Einschränkungen bei der kirchlichen Heirat? Brauchen beide Partner die gleiche Konfession, oder was ist, wenn ein Partner bereits aus der Kirche ausgetreten ist?

Martin Bartsch: Mindestens einer der Partner muss aktives Mitglied der katholischen Kirche sein und es darf der gültigen und erlaubten Eheschließung nichts im Weg stehen, also zum Beispiel eine noch gültige erste Ehe. In der Regel müssen Sie vorher standesamtlich heiraten. Es gibt seit 2009 auch die Möglichkeit nur kirchlich zu heiraten. Dies ist allerdings zivilrechtlich nicht anerkannt und bedarf der bischöflichen Genehmigung.
Katholiken, die das Sakrament der Firmung noch nicht empfangen haben, sollen es noch vor der Zulassung zur Eheschließung empfangen, wenn dies ohne große Beschwernis geschehen kann. Ebenso wird auch die Stärkung durch die Sakramente der Versöhnung und das Sakrament der Kommunion empfohlen.
Wenn ein/e Katholik/in ein Mitglied der evangelischen Kirche oder einer anderen Religion oder einen nicht an Gott Glaubenden heiraten möchte, dann bedarf es der kirchlichen Erlaubnis, dem sogenannten Dispenz, die Sie im Traugespräch mit dem Pfarrer beantragen können. Sie müssen als katholischer Teil versprechen, dass Sie Ihrem Glauben treu bleiben und sich für die katholische Taufe und Erziehung der Kinder einsetzen wollen. Eine katholische Trauung ist auch möglich, wenn ein Partner aus der Kirche ausgetreten ist. Denn die Taufe ist auch nach dem Austritt gültig.

shopandmarry: Gibt es Gebühren oder wird eine Spende erwartet?

Martin Bartsch: Die Trauung in der katholischen Kirche kostet in Ihrer Heimatgemeinde grundsätzlich nichts. Sie ist ein Service, der Ihnen als Mitglied der Kirche zur Verfügung steht.
Gebühren können entstehen, wenn Sie als auswärtige in einer anderen Kirche heiraten oder wenn Sie besondere Anliegen haben, z.B. in der Musik oder beim Blumenschmuck.
Je nach Aufwand kann aber eine Spende für die Ministranten oder den Küster angeraten sein.

Foto : OctaviaplusKlaus

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