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Vom Kennenlernen bis zur Hochzeit : So heiratet Deutschland

So heiratet Deutschland

Vom Kennenlernen bis zur Hochzeit : So heiratet Deutschland

Seit 7 Jahren befragt kartenmacherei regelmäßig Brautpaare, um fest zu stellen, wie in Deutschland eigentlich geheiratet wird. Insbesondere mit diesen Fragen

Wie heiratet Deutschland 2023? Was ist den Paaren in der Zeit vor der Hochzeit wichtig und wie verbringen sie ihren Junggesell:innenabschied?

haben sie sich in diesem Jahr beschäftigt.

Die Ergebnisse wollen wir euch natürlich nicht vorenthalten.

Das Kennenlernen

Zum ersten Mal teilen sich der Freundeskreis und Dating-Plattformen den ersten Platz in puncto Kennenlernen: Jeweils knapp ein Viertel (24 Prozent) der Befragten finden über Freund:innen oder online zueinander. Den zweiten Platz belegen in diesem Jahr ebenfalls zwei Kategorien: Mit jeweils 11 Prozent trafen sich genauso viele Paare im Verein oder durch ein Hobby wie auf Partys oder in der Bar. Auch im Job sprühen die Funken – jede:r Zehnte findet hier das Glück. In der Gruppe der 41- bis 50-Jährigen lernten die meisten (40 Prozent) ihre bessere Hälfte am Arbeitsplatz kennen.

Besonders früh wussten zwischen 5 und 6 Prozent, wer der oder die Richtige ist: Sie trafen sich bereits in der Schule, im Studium oder bei der Ausbildung. Seit dem Sandkastenkennt sich lediglich 1 Prozent der Befragten und nur wenige Paare lernten sich über die Familie (3 Prozent) oder im Urlaub kennen (3 Prozent).

Besonders die 36- bis 40-Jährigen suchen im Netz oder per App nach der großen Liebe

Je nach Altersgruppe lassen sich deutliche Unterschiede feststellen, wie Paare zueinander finden. In diesem Jahr sticht jedoch besonders heraus, dass Dating-Apps und -Plattformen in fast allen Generationen eine immer wichtigere Position einnehmen und das bisher überwiegende Kennenlernen durch Freund:innen überholt haben. Lediglich in der Gruppe der unter 21-Jährigen spielt der Freundeskreis weiterhin die entscheidende Rolle bei der Partner:innensuche (40 Prozent). In der Altersgruppe von 36 bis 40 Jahren fanden beinahe doppelt so viele Personen (40 Prozent) ihre bessere Hälfte online wie über ihren Freundeskreis (22 Prozent).

Das Kennenlernen über die Familie spielt lediglich in der Gruppe der 41- bis 50-Jährigen eine Rolle: Jedes fünfte Paar fand über die Verwandtschaft zueinander.

Homosexuelle Paare finden ihre:n Partner:in im Freundeskreis oder online

Während im letzten Jahr die Arbeit für gleichgeschlechtliche Paare die wichtigste Quelle für das Liebesglück war, fanden die meisten in diesem Jahr über den Freundeskreis zueinander (31 Prozent). Dicht gefolgt von Dating-Apps und dem Internet. Fast jede:r Vierte findet hier die Liebe. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl derjenigen, die auf der Arbeit ihr Glück fanden, mittlerweile stark gesunken: War es 2022 ein Drittel der Befragten, so gaben 2023 nur noch 15 Prozent an, ihren Partner:innen im Job begegnet zu sein.

Das Kennenlernen in der Schule, im Verein oder durch ein gemeinsames Hobby sowie über die Familie sind in diesem Jahr mit jeweils 8 Prozent gleichauf. Im Sandkasten oder während des Studiums/der Ausbildung fand keines der gleichgeschlechtlichen Pärchen zueinander.

Wo haben Sie Ihren Partner/Ihre Partnerin kennengelernt?

Orte des Kennenlernens abseits von Internet, Freundeskreis und Arbeitsplatz

Die große Liebe wartet manchmal genau da, wo wir sie am wenigsten vermuten. Das zeigen auch die Antworten auf die Frage, an welchen Orten sich die Paare abseits von Dating-Apps, Freundeskreis und Arbeitsplatz kennenlernten.

Bei den meisten funkt es von Anfang an

46 Prozent der Befragten empfanden für ihren Partner oder ihre Partnerin von Anfang an Sympathie und warteten nicht lange mit dem ersten Date. Von Liebe auf den ersten Blick berichten immerhin 16 Prozent der Paare.

Während mehr als jedes fünfte Paar (22 Prozent) vorab bereits freundschaftlich verbunden war, gaben 15 Prozent an, der oder die andere sei zunächst eigentlich gar nicht ihr Typ gewesen. Anfangs überhaupt nicht leiden konnte sich lediglich 1 Prozent der Paare.

Humor und gemeinsame Werte sind entscheidend

Die ersten Monate des Datings sind vorüber und die große Frage bahnt sich an: feste Beziehung, ja oder nein? Doch wie entscheiden wir nach der Kennenlernphase, ob ein Mensch wirklich zu uns passt? Welche Faktoren sind bei der Partner:innenwahl ausschlaggebend? Für den Großteil der Befragten sind ein ähnlicher Sinn für Humor (68 Prozent) und gemeinsame Werte (56 Prozent) sehr wichtig. Damit ist die Bedeutung des gemeinsamen Lachens im Vergleich zum Vorjahr um ganze 27 Prozent gestiegen. Lediglich 1 Prozent bewertet diese Faktoren als überhaupt nicht wichtig.

Für etwa die Hälfte der Befragten wirken ein ähnlicher Lebensstil (53 Prozent) oder Intelligenz (48 Prozent) ebenfalls sehr anziehend. Als vergleichsweise unwichtig für die Partner:innenwahl gelten Kriterien wie die gleiche Religion (für 53 Prozent „überhaupt nicht wichtig”), das Einkommensniveau (30 Prozent „überhaupt nicht wichtig”) oder der soziale Status (32 Prozent „eher nicht wichtig”). Das Mittelfeld bilden Gemeinsamkeiten in Bezug auf die politischen Überzeugungen (42 Prozent „eher wichtig”) oder die Hobbys (36 Prozent „eher wichtig”). Doch bei der Partner:innenwahl kommt es bekanntlich nicht nur auf die inneren Werte an: Mehr als die Hälfte der Befragten (56 Prozent) bewerteten ebenfalls die physische Attraktivität als eher wichtig. Nur für 3 Prozent der Befragten spielt diese überhaupt keine Rolle.

Welche Faktoren haben für Sie eine besondere Rolle bei der Partner:innenwahl gespielt?*

Das Bekenntnis zur Untreue und eine schlechte Hygiene sind die Dating-Killer schlechthin

Vor dem „Ja” zu einer festen Partnerschaft steht das Dating, bei dem wir unser Gegenüber erst einmal richtig kennenlernen. Die Zweisamkeit kann jedoch durch einige Dating-No-Gos im Nu wieder vorbei sein. Neben einer schlechten Hygiene (87 Prozent) ist der absolute Dating-Killer das Bekenntnis zur Untreue (92 Prozent). Für mehr als drei Viertel (77 Prozent) der Befragten sind zudem abfällige Bemerkungen tabu. Wenn das Gegenüber beim Dating nur von sich selbst spricht oder sich zu einem starken Konsum von Zigaretten oder Alkohol bekennt, ist das für 75 Prozent der Befragten ebenfalls ein No-Go.

Gemeinsames Lachen und eine gute Kommunikation: Diese Eigenschaften sind beim Dating für viele der Befragten so wichtig, dass sie keinen Sinn für Humor (56 Prozent) und mangelnde Kommunikationsfähigkeit(53 Prozent) als Dating-Tabu einstufen.

Sollte der oder die potenzielle Partner:in keinen festen Job haben, ist bereits das erste Date für vier von zehn Personen zum Scheitern verurteilt. Unsicherheit (14 Prozent) oder Kinder (8 Prozent) stellen dabei nur für wenige ein Problem dar.

Die meisten Paare heiraten nach vier bis sieben Jahren

Mit dem Heiraten lassen sich Paare in Deutschland Zeit. Erst nach vier bis sieben Jahren Partnerschaft wagen sich 42 Prozent der Befragten vor den Traualtar. Weitere 30 Prozent warten acht bis fünfzehn Jahre, und 1 Prozent lässt sich sogar fünfzehn Jahre oder länger Zeit. Bereits nach einem bis drei Jahren Partnerschaft heiraten rund ein Viertel der Paare – im Vorjahr entschlossen sich hierzu noch ein Drittel der Teilnehmenden. Eine Ehe, der weniger als ein Jahr Partnerschaft vorausging, schließen nur 2 Prozent aller Befragten. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Tendenz zum frühen Heiraten somit wieder rückläufig.

13 Prozent der Ehen werden ohne offiziellen Heiratsantrag geschlossen

Beim Heiratsantrag bleibt Deutschland weiterhin konservativ. So geht den Umfrageergebnissen bei heterogeschlechtlichen Paaren zufolge in 84 Prozent der Fälle der Mann „auf die Knie”, während in nur 3 Prozent der geschlossenen Ehen die Frau den Heiratsantrag übernimmt. Ganze 13 Prozent der Ehen werden ohne traditionellen Heiratsantrag geschlossen – das ist 1 Prozent mehr als im Vorjahr.

Die meisten Paare verloben sich zu Hause

Getreu dem Motto „Zuhause ist es am schönsten” finden 39 Prozent aller Heiratsanträge im trauten Heim statt. In diesem Jahr auf Platz zwei ist der „Kniefall” im Urlaub: Etwa ein Drittel (32 Prozent) stellen die Frage aller Fragen während der gemeinsamen Ferien. Die Beliebtheit des Antrags beim Spazierengehen oder Wandern nahm im Vergleich zum Vorjahr ab: Hier machte nur noch jede zehnte Person (13 Prozent) den Verlobungsvorschlag. Das sind 6 Prozent weniger als im Vorjahr.

Vier Prozent der Heiratsanträge finden darüber hinaus am Ort des Kennenlernens statt und 2 Prozent der Befragten stellen die große Frage beim gemeinsamen Hobby. Lediglich 1 Prozent entschieden sich für die Liebeserklärung mit Heiratsabsicht bei einem öffentlichen Event.

Die außergewöhnlichsten Heiratsanträge 2023

Den Heiratsantrag im Urlaub am Strand oder ganz klassisch in den eigenen vier Wänden? Das ist manchen Befragten offensichtlich zu „gewöhnlich“.Viele Antragsteller:innen bewiesen große Kreativität und ließen sich für die alles entscheidende Frage ein ganz besonderes Setting einfallen. Hier sind die zehn ausgefallensten Heiratsanträge 2023:

94 Prozent der Paare heiraten aus Liebe

All you need is love – so sehen es auch die Deutschen: 94 Prozent der Befragten geben an, dass die Ehe als Symbol für Liebe und Zusammengehörigkeit ein wichtiger bis sehr wichtiger Grund für die Hochzeit ist. Für 68 Prozent ist die Hochzeit zudem ein wichtiger Schritt in Sachen Familienplanung. Ebenfalls 68 Prozent entscheiden sich für die Eheschließung aufgrund der Festlichkeiten. Die traditionelle Bedeutung der Eheschließung motivierte 63 Prozent der Befragten zum Jawort. Das sind 7 Prozent weniger als im Vorjahr.

Doch auch rationale Motive haben Einfluss auf die Entscheidung, den Bund der Ehe einzugehen. So sind rechtliche Vertretungsvollmachten für 67 Prozent ein wichtiger Heiratsgrund. Steuerliche Vorteile sind für 20 Prozent der Befragten ein eher wichtiger, für 7 Prozent sogar ein sehr wichtiger Anlass, um zu heiraten.

Religiöse Hintergründe spielen für 18 Prozent der Befragten nur eine untergeordnete Rolle, für 58 Prozent der Teilnehmenden sogar gar keine.

Besonders für Männer ist Tradition wichtig

Liebe oder Steuerklasse? Tradition oder Vertretungsvollmacht? Der Geschlechtervergleich macht deutlich: Frauen und Männer lassen sich durch unterschiedliche Faktoren zum Jawort motivieren. Während mehr als drei Viertel der befragten Frauen (76 Prozent) aus Liebe und Zusammengehörigkeit heiraten, behalten Männer dabei besonders die Familienplanung (70 Prozent) im Blick.

Tradition motiviert eher die Frauen zur Eheschließung: Für fast ein Drittel der Teilnehmerinnen (31 Prozent) hatte der traditionelle Aspekt einen Einfluss auf den Heiratswunsch, wohingegen nur 10 Prozent der Männer darauf Wert legten.

Die rationalen Heiratsgründe motivieren beide Geschlechter – jedoch in unterschiedlicher Verteilung: Jeder fünfte Mann nannte die steuerlichen Vorteile als Motivationsgrund für die Ehe. Frauen legen auf diesen Punkt mit lediglich 8 Prozent weniger Wert, sehen mit 32 Prozent jedoch die Vertretungsvollmachten als sehr wichtigen Heiratsgrund an.

Die wenigsten Paare feiern eine Verlobungsfeier

Sie oder er hat „Ja” gesagt – frisch verlobt und auf Wolke sieben schwebend, will das Paar sein Glück bereits vor der großen Hochzeitsfeier mit seinen Liebsten teilen? Nicht in Deutschland: Von den befragten Pärchen veranstalteten lediglich 6 Prozent eine Verlobungsfeier. Dem gegenüber stehen 94 Prozent der Befragten, die auf die Extrasause zur Verlobung verzichten.

Nach weniger als einem Jahr Verlobung folgt die Hochzeit

Ein Drittel der befragten Paare (33 Prozent) warten nach der Verlobung weniger als ein Jahr mit der Hochzeit. Besonders eilig haben es 26 Prozent, die kein halbes Jahr zwischen der Verlobung und dem finalen Jawort vergehen lassen. Ebenfalls 26 Prozent der Paare warten genau ein Jahr, und etwa jedes zehnte Paar (11 Prozent) ist zwei Jahre verlobt, bevor es zum Traualtar schreitet.Lediglich 4 Prozent der Befragten lassen sich mehr als zwei Jahre Zeit, um nach der Verlobung das Ehegelübde abzulegen.

Junggesell:innenabschied

MUST-HAVE JUNGGESELL:INNENABSCHIED

Der Junggesell:innenabschied darf nicht fehlen

Vor dem Eintritt in den Bund der Ehe noch einmal richtig feiern, Zeit mit Freund:innen verbringen und Abschied vom Dasein als Junggesell:in nehmen: Für die meisten Paare gehört dieser Brauch vor der Hochzeit einfach dazu. 70 Prozent der Befragten feierten einen Junggesell:innenabschied.

Männer lassen sich öfter von ihren Freund:innen überraschen

In der Regel sind es die Trauzeug:innen, die sich für die Organisation des Junggesell:innenabschieds des Brautpaars ins Zeug legen. Die befragten Bräutigame wurden dabei deutlich öfter überrascht als die Frauen: 83 Prozent der Männer gaben als Grund für ihren Junggesellenabschied an, dass ihre Freund:innen sie überraschten. Die Mehrheit der Frauen hingegen feierten dieses Event vorrangig, um eine gute Zeit mit ihren Freund:innen zu verbringen.

Der Abbau von Stress durch die Hochzeitsvorbereitungen oder das letzte Mal ausgelassen ohne den Partner oder die Partner:in zu feiern, spielen für 0 Prozent der befragten Männer eine Rolle. Die befragten Frauen hingegen gaben auch den Stressabbau (7 Prozent) und das unbeschwerte Feiern (4 Prozent) als Grund für einen Junggesell:innenabschied an.

Die Gründe gegen einen Junggesell:innenabschied sind individuell

Was bewegte die Paare, die keinen Junggesell:innenabschied feierten, dazu, auf die zusätzliche Sause zu verzichten? 42 Prozent der Paare gaben an, keinen Sinn in dem Event zu sehen. Mehr als die Hälfte (52 Prozent) nannte sonstige Gründe, die zum Ausfall des Ereignisses führten:

„Es hat zeitlich nicht geklappt.”
„Es wurde keiner organisiert.”
„Corona.”
„Ausgefallen wegen Krankheit.
„Zu wenig Zeit zwischen Antrag und standesamtlicher Trauung. Folgt aber noch vor der freien Trauung.

Frauen gehen in Restaurants, Männer in Spielhallen. Paintball, Lasergame und Co. sind am Tag des Junggesell:innenabschieds eher etwas für die Männer: Die Hälfte der Teilnehmer verbrachte das Event mit Spielen (50 Prozent). Bei den befragten Frauen stehen Restaurantbesuche hoch im Kurs: 45 Prozent wählten diese Aktivität für ihren Tag. Partys in einer Bar oder Disco stehen bei den zukünftigen Bräuten auf Platz zwei der beliebtesten Aktivitäten (28 Prozent), wohingegen nur 17 Prozent der Männer Bars und Clubs unsicher machten. Jede fünfte Befragte widmete sich während ihres Junggesell:innenabschieds einem Kreativkurs oder Workshop.

Jeder vierte Junggesell:innenabschied ist ruhig und gemütlich

Entgegen der Klischees muss es bei der Verabschiedung des Single-Daseins nicht immer nur wild und feuchtfröhlich zugehen: 42 Prozent der Paare würden ihren Jungesell:innenabschied als einen Mix aus ruhig und ausgelassen beschreiben. Jedes vierte Event (23 Prozent) war sogar eher ruhig und gemütlich.

Total verrückt ging es bei 6 Prozent der Befragten zu, und jeder zehnte Abschied ließ sich dagegen als sehr ruhig beschreiben.

Die meisten sind mit ihrem Junggesell:innenabschied zufrieden

Die große Mehrheit (81 Prozent) ist damit im Nachhinein sehr zufrieden und sagt: „Toll, ich bereue nichts”. Nur 2 Prozent der Befragten hat das Event nicht gefallen. Besser als die tatsächliche Hochzeitsfeier empfand den Junggesell:innenabschied jedoch keine:r der Teilnehmenden.

Die Top 10 der Junggesell:innenabschiede

Die Vielfalt an Aktivitäten, mit denen sich Braut und Bräutigam von ihrem Junggesell:innen-Dasein verabschieden können, ist schier unendlich. Wir haben die Paare gefragt, wie sie den Tag abseits von Restaurant und Paintball-Halle verbrachten und spannende Antworten erhalten.

Das Jawort fällt nur im Standesamt!

Zwar ist eine kirchliche Hochzeit mittlerweile auch ohne standesamtliche Trauung möglich, tatsächlich rechtskräftig ist jedoch nur der standesamtliche Ehebund. Dementsprechend entscheiden sich 60 Prozent der Befragten für eine rein standesamtliche Eheschließung. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Anzahl der kirchlichen Trauungen von 21 Prozent auf 30 Prozent gestiegen.

Der Trend zur Trauung durch freie Redner:innen setzt sich im Jahr 2023 fort. Mittlerweile entscheiden sich 9 Prozent der Befragten für diese sehr persönliche und intime Art der Vermählung. Dazu hat 1 Prozent der Befragten in ihrer Glaubensgemeinschaft geheiratet.

Der Blick aufs Budget als größte Hürde der Planung

Mit dem großen Tag der Trauung sind meist hohe Erwartungen verbunden. Alles soll stimmen: der Ort, die Dekoration, das Essen, die Zeremonie, und das alles idealerweise im Rahmen des geplanten Budgets. Da ist es kaum verwunderlich, dass sich viele Hochzeitspaare im Rahmen der Planung mit einigen Herausforderungen konfrontiert sehen. Für mehr als die Hälfte der Befragten (51 Prozent) ist eine der drei größten Hürden das Einhalten des geplanten Budgets. 39 Prozent der Paare hadern damit, den richtigen Ort zu finden und über ein Drittel (34 Prozent) sehen die Sitzordnung als große Herausforderung.

Bei über einem Viertel der Paare mischen sich die Angehörigen zu sehr in die Planung ein (27 Prozent), und die Wahl der Dekoration fordert 17 Prozent der Befragten heraus. Die wenigsten Probleme in der Planung machen die Wahl des passenden Caterers (9 Prozent), die Organisation der Hotelbuchungen und des Shuttles (6 Prozent) sowie den richtigen Wedding Planner zu finden (1 Prozent).

Pinterest ist die Inspirationsquelle Nr. 1 für Dekoration, Make-Up und Gastgeschenke!

Bevor sich Braut und Bräutigam in die aktive Hochzeitsplanung stürzen, gilt es vorab unzählige Fragen zu klären: Pompöses Prinzessinnenkleid oder lieber schlicht und elegant? Stilvolle Hochzeit im Restaurant oder ganz ungezwungen am Strand? Wie soll die Deko aussehen, und was soll es zu essen geben? Doch längst sind Brautpaare mit diesen Fragen nicht mehr auf sich allein gestellt. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, sich zu informieren und Inspiration für die eigene Traumhochzeit zu finden.

In vielen Themenbereichen stellen die sozialen Netzwerke Pinterest und Instagram die wichtigste Inspirationsquelle dar. Für die Dekoration (65 Prozent), die Blumen (54 Prozent) und die Gastgeschenke (39 Prozent) ist Pinterest die Inspirationsquelle schlechthin. Für ihren großen Tag vertrauen die Befragten ebenfalls in puncto Styling auf die Online-Pinnwand: Mehr als die Hälfte (53 Prozent) der Paare holt sich hier Ideen für die Frisur und das Make-up. Die Inspiration für das Outfit lieferte bei den meisten die Plattform Instagram: Die Hälfte (50 Prozent) ließ sich hier für das Kleid oder den Anzug inspirieren.

Beim Essen, der Location und dem/der Fotograf:in, setzen die Paare jedoch auf persönliche Empfehlungen: Mehr als die Hälfte der Befragten vertrauen beim Hochzeitsessen (55 Prozent) und dem oder der Fotografen:in (52 Prozent) auf das Urteil ihres Umfeldes. Bei der Wahl der Location stützen sich 42 Prozent der Befragten auf die persönliche Erfahrung von Freund:innen, Bekannten und Verwandten.

Eher die Eltern der Braut unterstützen die Hochzeit finanziell

Selbst ist der Mann – und auch die Frau. 90 Prozent der Befragten geben an, ihre Hochzeit zumindest zum Teil selbst finanziert zu haben. Knapp ein Viertel (24 Prozent) erhielt dabei zusätzlich finanzielle Unterstützung von den Eltern der Braut, und 19 Prozent von den Eltern des Bräutigams. Außerdem spielt das Sammeln von Geldgeschenken auf der Hochzeit für viele Paare eine wichtige Rolle. Hiermit fangen 40 Prozent der Paare zusätzlich die Kosten der Hochzeit auf.

Vier Prozent der Befragten waren bei der Finanzierung der Hochzeit auf einen Kredit angewiesen, mit dem sie für Location, Catering, Hochzeitskarten,Danksagungskarten und mehr aufkamen.

Jedes 4. Paar investiert 10.000 bis 15.000 Euro

Den schönsten Tag im Leben lassen sich Brautpaare einiges kosten: Knapp jedes fünfte Paar gibt an, zwischen 5.000 bis 10.000 Euro für die Hochzeit auszugeben. Weitere 24 Prozent investieren sogar 10.000 bis 15.000 Euro. Richtig krachen lassen es außerdem 10 Prozent der Paare: Über 20.000 Euro nehmen sie für ihren besonderen Tag in die Hand.

Immerhin sieben Prozent der Befragten kommen auch mit einem Budget unter 1.000 Euro zurecht. 2022 waren es nur 5 Prozent.

Für Verpflegung greifen Brautpaare tief in die Tasche

Woran darf es bei der Hochzeit nicht fehlen? An gutem Essen und Trinken! Dafür geben die Brautpaare auch gerne ein wenig mehr aus als für Kleid, Anzug oder Location. 42 Prozent der Befragten investieren zwischen 4.000 und 15.000 Euro. Auch für die Location legen 60 Prozent der Paare ein wenig mehr finanzielle Mittel beiseite. Sie geben für ihre Traumlocation 1.000 bis 6.000 Euro aus. Der Bund der Ehe wird mit einem Ring besiegelt. Für das kleine Schmuckstück geben 62 Prozent der Paare 1.000 bis 4.000 Euro aus. Um sich rundum wohlzufühlen, investieren viele Paare auch für Anzug und Kleid mehrere tausend Euro. 58 Prozent der Paare geben 1.000 bis 4.000 Euro für das Brautkleid und 29 Prozent für den Anzug aus. Wobei der Anzug bei den meisten Paaren (66 Prozent) auch unter 1.000 Euro kosten darf.

Der Gast in Weiß ist weiterhin ein absolutes Tabu

Weiß ist die Farbe des Brautpaares. Dementsprechend ist für 64 Prozent der Befragten ein Gast in einem weißen Kleid ein absolutes Tabu. Etwa ein Viertel (23 Prozent) findet es zumindest schlimm, wenn ein Gast Weiß trägt. Doch nicht jede Braut möchte unbedingt die Einzige in Weiß sein. 9 Prozent der Befragten finden einen Hochzeitsgast in einem weißen Kleid durchaus akzeptabel. Für 4 Prozent ist dies sogar vollkommen in Ordnung.

Zudem möchten Brautpaare an ihrem großen Tag im Mittelpunkt stehen. So geben 90 Prozent der Befragten an, dass sie es als schlimm bis absolut tabu empfinden, wenn sich Gäste in den Vordergrund spielen. Auch Langeweile ist nicht gern gesehen: 77 Prozent der Deutschen finden es nicht in Ordnung, wenn die Gäste nicht tanzen. 54 Prozent ärgern sich über Gäste, die sich abseits aufhalten und dadurch die Feierlichkeiten verpassen. Weiterhin empfinden über 64 Prozent der Befragten Reden, die Peinlichkeiten über die frisch Vermählten preisgeben, als schlimm bis absolut tabu. Hochzeiten haben ein straffes Programm, da kann es schnell vorkommen, dass der Hunger einen früher plagt als erwartet. Doch hungrige Gäste, die sich schon vor der Eröffnung des Buffets am Essen bedienen, sind für 85 Prozent schlimm oder sogar ein absolutes No-Go.

Völlig in Ordnung ist es hingegen für ein knappes Drittel der Paare, wenn Gäste Handyfotos des großen Tages öffentlich teilen. Auch mit Gästen ohne Geschenk (43 Prozent) oder zu spät kommenden Gästen(42 Prozent) kann ein Großteil der Befragten

So unterschiedlich sehen Männer und Frauen die Hochzeitstabus

Während der Gast im weißen Kleid für die Frauen das absolute Hochzeitstabu ist (90 Prozent), ist bei den Männern der Spaß bei ungeduldigen Gästen am Buffet vorbei: 100 Prozent der Bräutigame sehen diesen Fauxpas als absolutes Tabu auf ihrer Hochzeitsfeier an. Mit passiven Gästen sind die Frauen nachsichtiger als die Männer: Für 38 Prozent der Bräute sind diese akzeptabel, wohingegen 60 Prozent der Männer mit teilnahmslosen Gästen nicht leben können.

Foto : Cathy Kohlenberg

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