Heute funkelt es bei uns, denn Carmen Zabicki, von der ihr wunderschöne Trauringe bei uns findet, erzählt uns über ihre Arbeit. Wir haben Carmen Löcher in den Bauch gefragt, warum sie ihren Job so liebt und was so schön am Goldschmiede-Handwerk ist.
Hallo, wie heißt du und was machst du?
Hi, ich bin Carmen Zabicki, Gold- und Silberschmiedemeisterin und staatlich geprüfte Gestalterin. Ich biete außerdem Trauringkurse für Brautpaare in Fulda an.
Wie sieht das denn genau aus?
In meinen Trauringkursen wird das Brautpaar persönlich von mir angeleitet im Laufe eines Tages mit Ihren Wünschen und Vorstellungen individuelle Eheringe zu gestalten und herzustellen.
Und was ist dein persönlicher Liebling unter deinen Produkten?
Meine Lieblingstechnik ist das Mokume Gane. Mokume Gane steht für eine der Königsdisziplinen im Goldschmiedehandwerk. Durch die Vermischung verschiedener Edelmetalle entsteht ein Metallblock mit unterschiedlichen, manchmal gegensätzlichen Bedingungen, die nur das Bearbeiten von Hand möglich machen. Zu viel Druck, zu viel Spannung an der falschen Stelle und die Metalle sprengen auseinander. Durch die Handarbeit ist jedes Schmuckstück aus Mokume Gane zu 100 % einzigartig. Wie die Rinde eines Baums: jeder Baum hat seine eigenen Astlöcher, Narben und Maserungen. Mokume Gane ist für mich daher viel mehr als verschweißtes Metall. Es ist ein Stück einzigartige Kunst.
Was ist dein Lieblingsmaterial und warum?
Ich arbeite nun schon über zehn Jahre mit Edelmetallen. Jedes davon hat spezifische Eigenschaften, daher ist es für mich meist von der vorgesehenen Technik bzw. dem gewünschten Endergebnis abhängig, welches Material in dem Zusammenhang mein „Liebling“ ist.
Warum liebst du deinen Job?
Ich liebe das Goldschmiedehandwerk, weil es so vielseitig ist. Die meisten würden sagen, weil man kreativ sein kann, aber das ist für mich nochmal etwas anderes. Vor dem Goldschmieden kommt das Gestalten, die Kopfarbeit. Aber am Werktisch selbst entsteht etwas aus eigener Hände Arbeit. Mit Präzision und traditionellen Techniken stelle ich einen Gegenstand her, der anderen Menschen Freude bereitet und diese im besten Fall ihr ganzes Leben begleitet und vielleicht sogar als Erbstück weiter gegeben wird. Ich liebe meine Arbeit, weil mir dieser Gedanke Freude bereitet. Und in meinen Kursen erlebe ich diese Begeisterung für das Material und für den Entstehungsprozess dann auch bei den Paaren, die ich anleite. Für mich ist das Goldschmieden tatsächlich eine Berufung.
Was für ein geheimes Detail deiner Arbeit gibt es, das die meisten Leute nicht kennen?
Ich würde es nicht als Geheimnis bezeichnen, aber ich halte mich oft zurück, wenn in meinen Kursen die Begeisterung in mir aufsteigt und ich am liebsten voller Euphorie rufen würde: „Ist das nicht großartig!?“ Es gibt oft Momente, in denen ich mich selbst noch über die routiniertesten Arbeitsvorgänge freue, als wäre es mein erster Tag in der Werkstatt. Als Beispiel dafür, allem voran, das Schmelzen von Edelmetall.
Warum liebst du es in der Hochzeitsbranche zu arbeiten?
Ich mag den Gedanken, dass die Leute mit Liebe im Herzen zu mir kommen, um sich einen Wunsch zu erfüllen. Für mich ist es immer eine Ehre, einen Teil zu den Hochzeitsvorbereitungen beitragen zu dürfen. Und nicht zu vergessen: eine Torte wird aufgegessen, das Brautkleid nur einmal getragen, aber die Trauringe und die Erinnerung an den Tag ihrer Entstehung bleiben für immer.
Hast du einen Tipp, den du Brautpaaren gerne ans Herz legen möchtest?
Traut euch auch „ja“ zur Individualität zu sagen und den Ringen für die Ewigkeit euren persönlichen Schliff zu geben. Alles ist möglich, wenn man es in die eigenen Hände nimmt. Und ich helfe gerne dabei aus Wünschen Wirklichkeit werden zu lassen.
Ich finde die Idee, die Ringe selbst zu schmieden, auch ganz wunderbar. Wir hatten es eigentlich auch vor, aber haben dann beim umschauen das perfekte Paar Rubin Trauringe gefunden, für die wir uns dann auch entschieden haben 😉